Seit dem Bau der Verbandsschule weiß man von vorgeschichtlichen Funden. Herr Koppelt aus Gerolzhofen entdeckte Grubenverfärbungen, aus denen Scherben der ältesten Bandkeramik zu Tage kamen. Ausgedehnte und wiederholte Ausgrabungen in den Jahren 1979 bis 1985 unter Leitung der Archäologen Moddermann (Un. Leiden/Niederlande) und Lüning (Univ. Köln, jetzt Frankfurt) bestätigten, daß Schwanfeld zu den ältesten bäuerlichen Siedlungen Mitteleuropas gehört. Um 5500 v. Chr. begannen hier Einwanderer der bandkeramischen Kultur mit Ackerbau und Viehzucht. Auch aus den folgenden Jahrtausenden konnten Bodenfunde festgestellt werden (Literatur: Mainf. Stud. Bd. 37 Aus Frankens Frühzeit, S.9: Die Ausgrabungen zum Neolithikum in Schwanfeld von Jens Lüning). Grabfunde aus der Merowingerzeit zeugen von frühfränkischer Besitznahme ab 550 n. Chr (vorgesch. Ausstellung Rathaus). Der Name Schwanfeld ist wahrscheinlich eine Komposition aus dem kelt. Begriff ,,swan"=Sumpf, Wasser, Bach und dem fränkischen Vermarkungsbegriff ,,feld". Mittelhochdeutsch bedeutet ,,swan"=Überschwemmung. Mundartlich spricht man von Schwamfld (1200 Jahre Schwanfeld, Dr. A. Römmelt). Die Geschichte des Ortes ist eingebunden in die historischen Entwicklungen der Jahrhunderte, von der fränk. Landnahme bis zur demokratischen Gegenwart. Dazwischen war das Dorf Eigentum des Klosters Fulda, dessen Abt im Jahre 1063 anläßlich eines Pfingsttreffens mit König Heinrich IV in Goslar durch einen Streit mit dem Bischof von Hildesheim um die Sitzordnung nur durch eine finanzielle Auslösung einer Absetzung entgehen konnte. Durch Verschleuderung des Klosterbesitzes kam Schwanfeld wahrscheinlich in staufischen Reichsbesitz (Kreuzung althergebrachter Fernwege). Zwischen 1225 und 1250 vergab Friedrich II Grundrechte in Deutschland, um seine Italienpolitik finanzieren zu können. So wurde der Ort ein Teilgut des Hennebergischen Reichslehen Mainberg, das ab 1305 urkundlich nachgewiesen ist. Im Kampf Henneberg - Fürstbistum Würzburg um die Herrschaft im Maindreieck kam es im Jahre 1554 zum Tauschvertrag Mainberg gegen Meiningen. 1603 fiel der Ort nach Aussterben der Grumbachs als erledigtes Lehen an den Fürstbischof Julius Echter. 1814 wurde das Großherzogtum Franken ein Teil Bayerns. am 20. Jan. 772 durch Alwalah in Anwesenheit Karls des Großen an Abt Sturmius am 19. April 788 durch Matto und Megingoz am 6. Feb. 786 (796) durch Egilolf und Sohn Helpfolf 1203 der Ort wird im Nibelungenlied erwähnt 1228 Konrad von Schwanfeld, Burgvogt Bodenlauben 1234 Gründung Kloster Heiligenthal, 1. Äbtissin Jutta 1298 Judenverfolgung in Schwanfeld 1298 Hugo von Trimberg (,,Renner") schreibt von der Sprache des Schwanfelders (Walther von der Vogelweide) 1305 hennebergisches Teilgut Reichslehen Mainberg 1336 Ritterwappen des Konrad v. Schwanfeld 1348 Graf Johannes von Henneberg verzichtet auf den Zehnt zugunsten Kloster Heidenfeld 1366 (24.6.) Johannes v. S. als letzter seines Geschlechts Lehensherr von Burggut Bodenlauben und Reiterswiesen 1392 Wilhelm Schweigerer (Wappengen. der v. Schwanfeld) Besitzer Rittergut Schwanfeld (histor. erw. 1228) 1496 Poststation des Turn und Taxis' Postregals (Kreuzungspunkt Bamberg-Würzburg, Meiningen-Feuchtwangen) 1525 Bauernkrieg: Kloster Heiligenthal schwer heimgesucht 1542 Tauschvertrag Mainberg gegen Meiningen 1553 Carol von Redwitz erwirbt den halben Zehnt Schwanfeld 1554 Benedikt Schweigerer (Tod), C. von Redwitz wird Besitzer des Ritterlehen Schwanfeld 1564 Kloster Heiligenthal wird aufgelöst 1566 Freiherr HH von Milchling u. Wilhelmsdorf kauft Ritterlehen und das Dorf 1573 Juliusspital erwirbt 2. Hälfte des Zehnts 1576 Gemeindewappen durch Kaiser Rudolf II 1579 (12.3.) Kloster Heiligenthal Eigentum Juliusspital Würzburg 1579 Neuer Dorfherr Konrad von Grumbach 1579 Genehmigung eines Judenfriedhofes 1586 Antrag bei Kaiser Rudolf II um das Marktrecht 1593 Wolf von Grumbach erwirbt Ritterlehen mit Dorf 1603 das erledigte Lehen fällt an Fürstbischof Julius Echter, Amt Klingenberg - Schwanfeld 1607 Wolf von Steinau verkauft den Münsterhof (Appollonia v. Münster 1527) an das Juliusspital Würzburg 1792 Amtskeller Dr. Steiner verlegt Amtssitz nach Schwanfeld 1793 (3.9.) Schlacht bei Würzburg - Gefecht zwischen Dipbach-Schwanfeld-Heiligenthal-Opferbaum 1804 Auflösung des Amtes Schwanfeld, Eingemeindung Heiligenthal 1830 Großbrand im Bereich des Kirchberges 1969 Sitz des Schulverbandes 1974 Partnerschaft mit Mühleberg/Bern 1980 Sitz Verwaltungsgemeinschaft 1980 Bestimmung zum Kleinzentrum 1988 anerkannter Weinort 1990 Partnerschaft mit Aubigny/Frankreich 1990 Freundschaft mit Schwanefeld/Sachsen-AnhaltVorgeschichte
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